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Die Schulentwicklung

Schule stellt keine statische Einrichtung dar, sondern sie verändert sich stetig. Diese Veränderungsprozesse können sowohl von außen als auch von innen angestoßen werden. Ein äußerer Anstoß ist  z. B. die Herausforderung der wachsenden Digitalisierung. Um nämlich euch als Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorzubereiten, in der digitale Medien eine immer größer werdende Rolle spielen, müssen auch in der Schule hinsichtlich dieser technologischen Entwicklung neue Wege beschritten werden. Somit arbeitet ihr heute schon mit weitaus moderneren Medien und Unterrichtsformen als eure Eltern damals.

Grundsätzlich geht es bei dem Thema Schulentwicklung immer auch darum, Schule für alle Beteiligte besser machen zu wollen. Dazu gehört nicht nur auf Anstöße von außen zu warten, sondern regelmäßig eine Art Bestandsaufnahme in der Schule durchzuführen und sich neue Ziele zu stecken, aber auch zu überprüfen, ob bereits gesetzte Ziele erreicht wurden.

Du kennst das sicher von dir selbst: Um z. B. in einem Fach wie Mathematik deine Leistung zu verbessern, musst du dir zunächst erst einmal ein konkretes Ziel setzen. Das allein reicht aber nicht, du musst dir auch überlegen, was du dazu an Mitteln benötigst und wie du deinen Plan umsetzen willst. Einmal am Ziel angekommen, wirst du vielleicht überlegen, ob du es noch besser machen könntest oder was an Anstrengungen erforderlich ist, deine Note zu halten. 

An vielen Schulen besteht die Hauptaktivität der SMV in der Organisation von Projekten wie „Weihnachtspost”, „Valentinstags- oder Osteraktionen”, die den Schulalltag ein wenig auflockern sollen. Dies stellt natürlich auch eine wichtige Aufgabe der SMV dar. Allerdings sollte SMV mehr als „Partymanagement” sein! Wie der Name SchülerMitVerantwortung schon sagt, geht es schließlich um die Übernahme von Verantwortung für deine Mitschülerinnen und Mitschüler sowie die Schule insgesamt. Und das Kerngeschäft von Schule besteht nun einmal aus Unterricht und Lernen, weshalb sich gerade auch in diesen Bereichen die Schülerinnen und Schüler mit einbringen sollten. Damit bietet für euch als SMV'ler die Schulentwicklung die besondere Möglichkeit, eure Vorstellungen und Ideen von einer guten Schule mit den Vertretern der Schulfamilie zu diskutieren, um so letztlich selbst Schule weiterzuentwickeln.

Je nach Schule kann das sehr unterschiedlich sein. Häufig gibt es an den Schulen eine Gruppe von Lehrkräften und Mitgliedern der Schulleitung, die sich mit dem Thema Schulentwicklung regelmäßig beschäftigen. Das Schulforum bietet euch eine Möglichkeit, eure Anregungen und Ideen zur (Weiter-)Entwicklung der Schule an die Schulfamilie heranzutragen. Auch könnt ihr die Schulleitung fragen, inwiefern eine Teilnahme der SMV in einer Schulentwicklungsgruppe möglich wäre.

Das liegt häufig weniger an den Lehrkräften und der Schulleitung, im Gegenteil. Oft wünschen sich Lehrkräfte, dass Schülerinnen und Schüler ihre Meinung zu wichtigen Themen ehrlich und offen äußern und sie auch begründen. Wenn sich eine SMV aber dann lediglich durch die Organisation von Spaß-Projekten auszeichnet, nimmt sie sich selbst damit unwillkürlich einen wichtigen Teil ihres Aufgabenbereichs. Wollt ihr aber als wichtiger Partner im Schulentwicklungsprozess wahr- und ernstgenommen werden, müsst ihr euch auch dementsprechend präsentieren. Wichtige Schritte dafür sind u. a., sich mit dem Schulsystem und dessen Vertretern, seinen rechtlichen Regelungen und sogar mit der übergeordneten Bildungspolitik auseinanderzusetzen. Auch dazu lassen sich dann bestimmt sinnvolle Projekte finden. Statt der „Weihnachtspostaktion” könntet ihr z. B. zwei Projekte zum Thema „Toleranz” durchführen oder eine Vollversammlung veranstalten, bei der Verbesserungsvorschläge für eine gute Schule diskutiert werden. Wichtig ist dabei, bereit zu sein, einen Teil seiner Freizeit für die SMV-Arbeit zu investieren. Erweckt ihr nämlich den Anschein, die SMV-Tätigkeit nur übernehmen zu wollen, um vom Unterricht fernbleiben zu können, schadet ihr euch und der SMV.

Unter Evaluation versteht man die Bewertung der Qualität von Projekten, Prozessen oder zum Beispiel auch von Schule und Unterricht. Evaluation in der Schule bedeutet z. B. zu betrachten, wie gut die Lernergebnisse, das Schulklima, die schulische Organisation und die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit der Schule sind. Bei der Evaluation wird die Qualität einer Schule erfasst. Somit ist sie eine Art Bestandsaufnahme und dient als Ausgangsbasis für die Verbesserung der Schulqualität bzw. der Schulentwicklung.

In Bayern unterscheidet man zwei Arten von schulischer Evaluation: interne und externe Evaluation. Bei der internen Evaluation geht es darum, dass Schulen sich selbstkritisch in regelmäßigen Abständen mit ihrer eigenen Arbeit auseinandersetzen. Es geht dabei darum, eigene Stärken und Schwächen aufzudecken und sich stetig als Schule zu verbessern. Um diesen internen Prozess zu unterstützen, werden Schulen in Bayern ca. alle fünf Jahre auch extern durch ein unabhängiges Expertenteam evaluiert. Dabei geht es darum, die eigenen Sichtweisen der jeweiligen Schule mit dem objektiven Blick von außen zu vergleichen und ggf. dadurch neue Erkenntnisse, Ideen und Ziele zu gewinnen.

 

Gut zu wissen ...

Umfassende Informationen zum Thema Schulentwicklung findest du in dem Online-Portal Schulentwicklung Bayern.

Ein Beispiel für den optimalen Ablauf von Schulentwicklung findest du hier.